Die Poetry Slam Kultur und ihre Fangemeinde sind in den vergangenen Jahren extrem gewachsen. Höchste Zeit, dass mit „Poetry Tapes“ jetzt auch der erste Slam Sampler veröffentlicht wird. Darauf zu finden sind unter anderem Sebastian 23, Laurin Buser, Nico Semsrott, Julian Heun und Florian Cieslik.
Die „Poetry Tapes“ vereinen die unterschiedlichen Facetten, die die Slamkultur auszeichnen. Denn auch wenn die Texte mit dem plattesten Humor oft am meisten gefeiert werden, gibt es daneben auch ganz andere Töne. In Anke Fuchs Gedanken zur „Heimat“ beispielsweise verschmelzen wohlklingende Sätze mit eingängigen Rhythmen zu einem poetischen Ganzen.
Sarah Hakenbergs „Schwangerschaftstest“ zielt dagegen auf Unterhaltung. Denn auch wenn erst der vielversprechende hellrosa Streifen aufleuchtet, bekommt sie letztendlich von ihrem Freund nur müde attestiert „Moment mal Sarah, du hattest doch gestern erst deine Tage“. Aber was dazwischen in fünf Minuten passiert, besitzt mehr humoristisches Potential als die meisten Comedians. „Unterwegs sein“ von Laurin Buser hat zwar als Text eines Schweizers vielleicht zu viel humorlosen Realitätsbezug, ist aber trotzdem eine wirklich gelungene Mischung aus Worten, Rhythmus, Sprachwitz und Alltagsbeobachtungen.
Von der Indiekultur in den Mainstream und damit zum Teil der Popkultur hat sich Poetry Slam entwickelt. Sprachwitz, Wortgewandtheit, Poesie, Rhythmus – das und noch viel mehr zeichnen die Slams aus. Und ein wenig von alledem ist mit den „Poetry Tapes“ jetzt auch auf CD erschienen. Zum Mitnehmen, nachdenken, mitlachen oder einfach nur anhören.
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