Charles Balanda, 47, ist ein erfolgreicher Pariser Architekt. Sein scheinbar glückliches Leben gerät aus den Fugen als er einen Brief mit den Worten „Anouk ist tot“ bekommt. Fortan stellt sich Balanda seiner verdrängten Vergangenheit, in deren Mittelpunkt Anouk, die Mutter seines ehemals besten Freundes Alexis, steht. Auf der Reise in die eigene Kindheit bröckelt auch zunehmend die Fassade seiner oberflächlichen Gegenwart.
„Alles Glück kommt nie“ von Anna Gavalda ist ein wunderbares Buch. Mit Charles Balanda schwebt der Leser zwischen verklärter Erinnerung, Verzweiflung und Midlife-Crisis und begibt sich auf die Suche nach dem wahren Sinn des Lebens. Anna Gavalda wechselt dabei scheinbar mühelos zwischen verschiedenen Perspektiven und Stilebenen und verliert den Leser trotzdem nie. Ganz im Gegenteil: Die Kindheit von Charles Balanda schildert sie so ergreifend, dass man das Buch kaum mehr aus den Händen geben möchte.
Während der Leser in der ersten Hälfte des Buches schonungslos den Stimmungsschwankungen des melancholischen Protagonisten ausgeliefert ist, bietet die zweite Hälfte eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Anna Gavalda gelingt es dabei augenzwinkernd dem nah gelegenen Kitsch auszuweichen. Trotzdem lässt sie den Leser an dem neu entdeckten Glück von Charles Balanda teilhaben und ist ganz nah dran: Am Glück, am Leben und an der Liebe.
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